Dienstag, 15. Dezember 2009

Rumgegeistert

Woah. Das Thema geht mir gerade nicht mehr aus dem Kopf.. (und ich musste schon 5 Mal editieren weil ich nicht zufrieden war und immer wieder merke, dass ich was seltsames/falsches schreibe xD)
Hatte heute eine sehr spannende Unterhaltung und irgendwie beschäftigt mich das total.

Mal angenommen, man denkt etwas "böses". Ist es dann wirklich "böse"? Schliesslich denkt man bloss, man tut also nichts was Schaden anrichtet oder jemanden beleidigt.
Andererseits ist klar, dass ein starker Gedanke die Körpersprache auf jeden Fall beeinflusst, sei es durch ein unbewusst abfälliger Blick, ständig abgewandte Schultern und allgemein ablehnende Haltung.

Wenn ich mir das genauer überlege ist es wohl unmöglich die Körpersprache zu faken oder?

Also, abgesehn davon.. was ist "Böses" eigentlich? Eigentlich gibt es sowas wie Böse doch gar nicht oder? Ich meine, man kann es nicht greifen, alle haben eine andere Auffassung davon, und meist ist etwas, was ich für gut halte für andere Schlecht... Ich glaube das ist einleuchtend.

Ein tolles Beispiel liefert doch der zweite Weltkrieg. Soldaten töten Unschuldige, aber tun an sich (in ihren Augen) nichts "böses", da sie ihre Verantwortung abgegeben haben, und sich "steuern" lassen. Böse ist der, der die Befehle gibt. Wisst ihr was ich meine? Selbst das Töten von Menschen diente einem höheren Ziel; einem "guten Zweck". Oft verschloss man auch nur die Augen vor der Wahrheit, um nicht betroffen sein zu müssen.
Schlussendlich folgen solche Leute den Gesetzen. Gesetze sind "Gut", oder etwa nicht?

Arendt bezeichnet Eichmann als normalen Menschen. Abgesehen davon, dass er eine Karriere im SS-Apparat machen wollte, hatte er kein Motiv, vor allem war er nicht übermäßig antisemitisch. Er war psychisch normal, kein Dämon oder Ungeheuer. Er erfüllte nur seine Pflicht, er hat nicht nur Befehlen gehorcht, sondern dem Gesetz gehorcht. [1] Der Gesetzgeber war Adolf Hitler mit seinem Führerwillen, Eichmann war nicht länger "Herr über mich selbst, ändern konnte ich nichts". Eichmanns Unfähigkeit, selbst zu denken, zeigte sich vor allem an der Verwendung klischeehafter Phrasen, einem Verstecken hinter der Amtssprache. Als auf der Wannseekonferenz die Spitzen von Ministerien, Justiz und Wehrmacht der Endlösung unwidersprochen zustimmten, fühlte Eichmann sich jeder Verantwortung enthoben: die gute Gesellschaft stimmte zu, was sollte er als kleiner Mann da machen? Nach der Wannseekonferenz, als er im Kreis der Großen fachsimpeln durfte, waren minimale Zweifel, eventuelle Gewissensbisse verschwunden. Sein Gewissen hatte er an die Oberen abgetreten. In diesem Augenblick fühlte ich mich wie Pontius Pilatus, bar jeder Schuld.


Siehe "Banalität des Bösen" auf Wikipedia :D

Wenn ein Mensch aus Angst vor Autorität handelt, in Angst davor dass er selbst zum Opfer wird, ist das dann schlecht? Ist das nicht das natürlichste der Welt, wenn man sich selbst erhalten möchte? Böse ist man doch erst, wenn man "Freude" hat, jemanden zu töten (ich kann mir nicht vorstellen dass das überhaupt geht..). Schlussendlich sind auch die Soldaten von damals verletzt, wenn nicht Körperlich dann Geistig. Selbst die Autorität hat Gründe, die für sie "Gut" erscheinen.
Wer nennt sich selbst schon böse? Man zeigt doch nur mit dem Finger auf sie und sagt "Der ist Böse", ohne jemals auf sich selbst zu zeigen..
Egal. Also..
Wenn es kein Böses gibt, dann gibt es auch kein Gutes. Ehrlich gesagt hatte ich daran nie gedacht, aber bin heute eindeutig überzeugt worden.. Ohne diesen Dualismus, kann nichts entstehen. Es gibt kein Tag ohne die Nacht, man kann kein Gutes kennen ohne das Böse.
... Aber wenns das Gute nicht gibt, dann gibt es auch kein "Gott", jedenfalls nicht, wenn man das aus der Religion betrachtet..?
Die Erfindung des Teufels ist doch ebenfalls nur ein Mittel, Menschen davon zu überzeugen dass sie "Gut" sein sollen.. Wer garantiert uns dann, dass etwas wie ein Gott überhaupt existiert?
Wer sagt uns dass Perfektion existiert? Und warum erschafft ein perfektes Wesen wie Gott , unperfekte, fehlerhafte Menschen? Wie kann man aus Perfektion Fehlerhaftes erschaffen? Das ist das selbe wie "Ich erschaffe aus ner Banane jetzt ne Tafel Schokolade", seien wir ehrlich.


Gut und Böse ist so.. Subjektiv. Irgendwie beschäftigt mich das gerade... Worauf können wir uns eigentlich noch verlassen, wenn nicht auf unseren Verstand selbst?
"Cogito ergo sum", ich denke also bin ich. Ich weiss, dass ich existiere, das ist klar.. aber woher will ich eigentlich wissen, dass meine ganze Umwelt wahr ist? Da muss ich gleich wieder an Platon mit dem Höhlengleichnis denken..

Stellt euch vor, wir wären in einer Matrix gefangen oder so, und alles was wir wahrnehmen, was mit uns und unserer Umgebung passiert ist nur Lüge und Fake.. Ist dann nicht ebenfalls unsere ganze Einschätzung unwahr? Ob wir Gut oder Schlecht empfinden, Gefühle wie Trauer und Liebe zum Beispiel, ist das schlussendlich eine Art "Programm"?

Nehmen wir an, dass es eine andere Welt gibt die "Richtig" ist. Die wahre Welt. Nach Platon soll die Sonne, die "Idee des Guten" alles beleuchten und die Wahrheiten freilegen, eine neue Ebene, von denen die Menschen die in der Höhle angekettet sind, nichts wissen. Was sagt uns hier wiederrum, dass die Idee des Guten grundsätzlich GUT ist?

Das verwirrt mich so..
Schlussendlich ist es wohl wirklich so, dass es Gut und Böse nicht so gibt, wie wir es gerne hätten.. Vielleicht ist ein Gedanke gut. Oder Böse. Oder eine Aktion, aber immer nur so, wie wir sie im Augenblick einschätzen.
Liv hat da ein tolles Beispiel gebracht, das ist mir gleich geblieben:

"Wenn ich beispielsweise einen Menschen vor einem Zug rette, so ist das eine für uns gute Tat.

Wenn ich dabei hätte getötet werden können, wäre der Rettungsversuch jedoch eigentlich "Schlecht", also subjektiv gesehn, für mein ganzes Wesen.

Wenn ich einen Menschen rette, und dieser Jahre später Amok läuft und viele Menschen in den Tod reisst - war meine Tat nun "gut" oder "böse"?"


Natürlich kann man solche Sachen nicht wissen.. man weiss nicht was die Zukunft bringt, aber beschäftigen tut mich das schon...

Ich frage mich immer noch, ob "böses" Denken böse ist oder nicht? Für mich selbst wäre es wohl nicht böse.. es sei denn mein Gewissen schätzt es als böse ein..
Aber wiederrum weiss ich nicht ob mein Gewissen wirklich echt ist oder nicht! ... AKKKKKKKKK das ist nicht zum Aushalten.

Aber es ist spannend sich mal damit auseinanderzusetzen. Ich seh nur (leider) dass ich irgendwann an Grenzen komme und nichts mehr verstehe was Schade ist V____V" Ich MUSS und WILL mehr darüber diskutieren xD;

Egal, ich denk weiter darüber nach, ignoriert mal diesen Eintrag, ich glaub er macht eh nicht so viel Sinn (hab total random drauflos geschrieben)


Bai bai :D






Übrigens SEHR interessant! Lest es euch durch.. Auch Gut und Böse, Autoritäten usw werden behandelt.. ich glaube ich sollte öfters solche Filme schauen..
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