生活の話

So, da bin ich mal wieder. Dieses Mal, neben ein paar Erlebnissen, auch mit Erkenntnissen, die ich hier reinschreibe, weil sie auf jeden Fall in ein Austauschprogramm reingehören. Jedenfalls (so denke ich) sollte sich das jeder im Klaren werden, wenn er so lange von zu Hause fernbleibt.

Erstens:
Das Tanztraining ist super! Ich hatte schon lange nicht mehr so einen Spass, auch wenn es mich alle Mittagspausen, und nach der Schule 2 weitere Stunden kostet.
Oft hab ich keine Zeit fürs Mittagessen (aber ich merks nichtmal?), und nach der Schule geh ich immer auf dem Heimweg einkaufen- Früchte fürs nächste Frühstück, einen Fruchtstaft für nach der Schule - oder Gemüse.
Morgen rieche ich bestimmt nach Peperoni! (Achtung deutsche Freunde: Ich meine Paprika xD)
(Mein Bruder würds mir nie glauben, dass ich das inzwischen freiwillig esse, und es sehr sehr gerngewonnen habe xD (Unserer ehemaligen Ansicht nach, schmeckte alles, was je mit Peperoni in Verbindung kam, ebenfalls nach Peperoni und wurde ungeniessbar xD))

Ich habe wieder angefangen, ein neues japanisches Drama zu schauen, dieses Mal auf Empfehlung von Julie.
"Hanazakari no kimitachi he" ist sehr empfehlenswert für die, die auf eine erfrischende Komödie setzen. Die Spezialeffekte sind unglaublich schlecht und lustig gesetzt.
Es geht um ein Mädchen, welches sich als Junge ausgibt und eine Jungenschule besucht, weil sie einem gewissen Jungen helfen will.
Dieser interessiert sich nicht für sie - oder ihn - welcher mit ihm am Schluss sogar das Zimmer teilen muss.
Das schlimmste ist: Dass sie ein Mädchen ist, muss ein Geheimnis bleiben! Kein Wunder, dass die Jungs (die auch im Schulinternat wohnen) auf einmal in ihre Dusche reinplatzen, weil sie ihr Shampoo nicht finden können.
Und dann ist auch noch der eine, der sich in "sie" verliebt, und dann denkt er sei schwul. Herrlich erfrischend, wie er sich selber versucht auf die "richtige Bahn" zurückzubringen!
Auch die Songs die gespielt werden, sind für mich was besonderes - ich habe es erst JETZT verstanden, aber aufgrund dieses Dramas, wurde unser BUNKASAI (Schulkulturfest) veranstaltet:
Unsere Klasse verkleidete sich, alle wie Männer natürlich - wir malten das gleiche Schulwappen, die gleiche uniform, und auf unserer Werbung stand "Ikemen Paradise" (Ikemen = sehr SEHR gutaussehende Jungs..)
Genau wie im Drama.

Und Ayumi - sieht aus wie Ashiya, das Mädel aus der Serie. Voll heftig.


Heute hab ich die Bestnote in Englisch abkassiert, und morgen krieg ich den dritten Kanjitest zurück, mal sehen was passiert.
Ich habe das Gefühl, jetzt wo ich schon so lange hier bin, dass mein Japanisch wirklich "gut" geworden ist. Ich will nicht sagen "gut gut", aber ich bin.. argh. Zufrieden.
(ich will jetzt nicht zu stolz klingen, deshalb. Ich habe noch viel zu lernen!) Aber ich kann mit STOLZ sagen, dass ich nicht schlecht bin. äh..
Seit dem integriere ich mich noch besser ins Schulbild. Ich schreibe jeden Test mit, lerne in den Stunden, freunde mich mit mehr Leuten an, mache beim Tanzwettbewerb mit, usw.

Wir haben übrigens das Thema NINJA. Das ist SO GEIL, weil wir tolle Shinobiposen einnehmen müssen!
韻踏合組合 ゴエモン So heisst das Lied Oo ich versuche es noch zu finden irgendwie..

Das wären mal die News. Und hier die Erkenntnisse des Tages:


Heute hatte ich mit meiner Gastmutter ein Gespräch, und es hat SO gut getan.
Seit einziger Zeit sagt mein kleiner Bruder "Vera ist seltsam", "Vera ist komisch", und das eigentlich ohne Grund. Klar, ich geh auf sowas nicht ein, er ist noch klein und alles. Aber irgendwann störte es mich dann doch, weil er mir nie Antwort gab, WAS denn falsch ist. (Ich dachte mir, weil ich vllt. Ausländerin bin? Das ist alles.)

Jedenfalls haben ich und meine Gastmutter Mika über allerlei geredet.

Sie meinte erst: "Sorry für heute, dass Shou beim Abendessen so ausgeflippt ist.."
"Keine Sorge", meinte ich, "er ist erst sieben und noch klein, da ist sowas noch normal denke ich..
Aber unglaublich Mika... Eltern sind schon unglaublich. Sie nehmen so viel auf sich, und oftmals merken es die Kinder nichteinmal, oder wissen es zuwenig zu schätzen. Und dann gibt es wieder Tage, in denen man für absolut alles belohnt wird, egal wie hart es am Vortag war."

Mika erzählte mir, dass sie nach ihrer Heirat 5 Jahre lang kinderlos blieb, weil sie eher nach Karriere strebte und ihre Arbeit liebte. Als sie Rei dann bekam, war es "Taihen" (sowas wie: Notfall, oder einfach sehr schwer), und auch die Arbeit war Taihen. Aber dann, wenn sie die Kinder jetzt so sieht, dann ist es ihre absolut schönste Zeit. Selbst wenn sie sauer und beleidigt sind, herumschreien und was auch immer - sie ist glücklich, dass sie Kinder hat und so ein Familienleben geniessen kann.

Ich stand im Türbogen und nippte an meinem Tee, der noch etwas zu heiss war.
"Vera, deine Mutter ist auch unglaublich, finde ich.
Ihr seid vier Kinder oder? Das muss auch schwer gewesen sein.", meinte sie.
"Ufff, ja, das denke ich auch. Ich glaub, ich war die lauteste von allen xD"
"Ich hab die Fotos gesehen, deine Mutter hat ein sehr hübsches Lachen. Sie wirkt wie eine richtig, richtig Starke Frau, die alle Schwierigkeiten bewältigen kann. Ich bin froh, dass du so eine tolle Mutter hast.. Genau wie dein Vater."

Das hat mich ehrlich gesagt fast zu Tränen gerührt - das war so ... lieb und härzig..

"Weisst du, Rei und Shou sagen immer, dass sie, wenn sie in die High school kommen, auch ins Ausland gehen wollen, wie du".
Das hat mich ebenfalls beeindruckt. Ich dachte, die beiden würden nicht soo viel darauf geben.
"Rei ist ein bisschen schüchtern, nicht so wie Shou, der noch zu jung ist, um so zu sein, und er will Aufmerksamkeit von dir. Das mit dem "Vera ist Seltsam", nimm ihm das nicht übel. Auch das ist nur, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen"


Irgendwie war ich sehr sehr froh über diese Worte, und es war gut es zu hören. Sie meinte, dass er immer von mir erzählt, so wie auch Shou, und sie beiden immer so überdreht und glücklich wären, wenn ich mit ihnen spiele. (Ich dachte sie wären immer so..? xD<3)

"Die beiden wollen im Ausland studieren, wenn sie mal gross sind. (Man bedenke, Shou ist gerade 7 geworden und hat sich schon für ein Studium in Brasilien entschieden??) Du hast sie inspiriert.
Aber ganz ehrlich, ich als Mutter werde die beiden, selbst wenn sie 18 sind, immer als Kinder sehen.
Ich glaube, ich werde mich sehr fürchten, wenn sie dann wirklich ins Ausland gingen.

Auch das finde ich sehr beeindruckend an deinen Eltern, sie vertrauen dir sehr und haben dich gehen lassen. Ich hoffe, dass ich auch so stark werden kann.."


Mir persönlich ging das Gespräch sehr SEHR Nahe. Dieses Mal hatten wir auch etwas Englisch eingebracht, weil wir nicht alles auf japanisch klären konnten.
Aber ich glaube, jeder von euch kann nachvollziehen, wie es sich angefühlt hatte.
Ich habe mir viel Gedanken darüber gemacht, und darum will ich das in diesem Blog auch für andere aufschreiben. (vllt. Entscheidet sich ja der eine oder andere auch für einen Austausch?)


Die Last eines Austausches trägt nicht nur der Schüler selbst, sondern auch seine Eltern. Und nicht nur die Unterstützung, der Komfort oder die Ermöglichung.
Die Eltern lassen einen gehen, in ein fremdes Land, neue Kultur, fremde Sprache - bestenfalls auf der anderen Seite der ganzen Erde.
An einen Ort wo sie nichts "kontrollieren" können, wo sie sich nie sicher sein können wie es ihrem Kind geht.
Das einzige was sie können, von diesem Augenblick an, ist vertrauen. Vertrauen darauf, dass ihr Kind sich Mühe gibt, auf sich aufpasst und versucht das Beste zu geben.
Und vorallem: Selbst wenn sie lange Zeit haben, können sie es bestenfalls nichteinmal sagen, aus Rücksicht davor, dem Kind nicht auch Heimweh zu bereiten. Das ist wirklich unglaublich stark.

Und ich bin unglaublich froh, dass meine Eltern mir all dies entgegenbringen. Ich wusste, dass es schwer werden würde für beide Seiten - aber die Meinung einer anderen Mutter zu hören, die selbst Söhne hat, die das gleiche vorhaben.. ist unglaublich bewegend. Ich glaube, ich hätte auf der Stelle losweinen können, wenn es mir liegen würde.

An dieser Stelle nur soviel, an alle die ebenfalls betroffen sind, einen Austausch wagen wollen, oder sonst etwas übers Leben lernen wollen.
Wertschätzung ist alles. Was mir alles entgegengebracht wird, darüber bin ich so dankbar, ich glaube nicht, dass ich soviel gegenleisten könnte. Vielen VIELEN Dank.


Ich glaube, wenn ich selber einmal einen Haushalt habe, werde ich mich als Gastfamilie engagieren. Denn nicht nur als Schüler oder dessen Eltern lernt und profitiert man - sondern auch als Familie, die jemanden aufnimmt, der genau in dieser Situation drinsteckt.


So, bevor ich sentimental werde (ist das was ich geschrieben habe, nicht schon sentimental ? xD - aber hey, es ist die Wahrheit.)
mache ich Schluss - morgen Schule und training..

(Ich werde nächstes Mal einen Video hochladen von Rei und Shou, wie sie Dragonballs Fusionstanz nachspielen xD seid gespannt!)


Von hier aus:
Gute Nacht an euch alle, passt auf euch auf!
Vera
s'Gotti (Gast) - 25. Apr, 22:41

Liebste Vera
Fand Deinen Eintrag heute speziell toll. Erstens, dass es in der Schule so gut klappt, auch mit dem Japanisch und Englisch, ich bin richtig stolz auf Dich, aber auch das mit dem "Sentimentalen"; fand ich wirklich stark, was Du da geschrieben hast. Mach weiter so, es ist immer super in Deinem Blogg zu lesen. Liebste Grüsse aus dem frühlingshaften Seetal. Dis Gotti

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