Montag, 24. Dezember 2007

<3

Selbst Ginger erinnert sich noch an meine Stimme...
das ist.. rührend.



Heute (3 uhr nachts) habe ich Zuhause angerufen. Es hat wirklich Spass gemacht, mal wieder mit allen sprechen zu können.
Heimweh? Ganz im Gegenteil. Jetzt freue ich mich nur noch mehr über meine Zeit hier - weil ich weiss dass es allen Gut geht.

Hier noch ein Bild mit rotem Haar. (naja, nur im Blitzlicht rötlich..? ist erst gebleicht worden.. Für stolze 5 minuten meines Lebens war ich VOLLBLOND.
...
Es steht mir überhaupt nicht. X_x.)
http://666kb.com/i/aune3dq94ujoi5jg7.jpg
Rote Haare. <3

Merry Christmas!

Merry Christmas an euch alle da draussen in der kleinen Schweiz (oder dem grösseren Deutschland..)

In Japan ist der 24 Dezember schon vorbeigezogen, aber ich möchte den Blog hier nutzen, um allen etwas von meinen Weihnachten, und allgemein den Weihnachten in Japan zu erzählen, da es viele zu Interessieren scheint.

Heute habe ich eine Mail von Gianna bekommen – Francesca hat mich angeschrieben, Gooli und Daniel (was ich aber leider erst zu spät bemerkt habe), Fränzi, und einige andere.
Und die grösste Frage von allen war: Was geht ab in Japans Weihnachten?
(Danke übrigens!! Ich habe mich sehr darüber gefreut!)

Da am 25. Dezember sowieso die ganze Buck’sche Sippe bei uns zuhause anwesend sein wird, will ich die Frage gleich für alle klären.

Was sind japanische Weihnachten überhaupt?
Da muss man schon auf ihre Kultur eingehen, und man wird relativ schnell feststellen, dass hier Weihnachten eigentlich gar nicht existieren dürfte.
In Japan ist gerade mal 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung (abgesehen von den hier ansässigen Ausländern die nicht eingebürgert wurden (?)) Christlich. Warum weiss ich nicht einmal so genau, entweder wird ein Christlicher eingeheiratet haben, oder die Japaner haben ihre Glaubensrichtung geändert.

Nach wie vor herrscht der aus China eingewanderte Buddhismus und der Shintobuddhismus (Shinto ist der Urglaube der Japaner, man glaubt nicht nur einen Gott, sondern daran, dass in jedem Gegenstand und jedem Sein ein Gott innewohnt – wenn ich das richtig verstanden habe.)


Worin besteht dann die Weihnacht?
Wie man schnell feststellen wird, ist die Weihnacht in erster Linie eine schlichte Kopie der Amerikanischen. Man glaubt an „Santa Clause“, welcher im Nordpol lebt und den Kindern Geschenke bringt, Rudolf mit der roten Nase ist allbekannt. Selbst die Lieder sind oftmals englische Originale – oder japanische Übersetzungen.
Zum Beispiel „Stille Nacht, heilige Nacht“. Ich habe es einmal gehört, leider nur mit halbem Ohr, aber was ich in der Zeit übersetzen konnte, kam dem Original schon ziemlich nahe. Ich denke, dass die Übersetzung nicht so schlecht sein sollte.

Aber selbst, wenn Weihnachten von Amerika übernommen wurde, kann man nicht direkt sagen, dass es eine Kopie ist. Weihnachten ist hier Kult geworden – obwohl die erwachsenen in dieser Zeit arbeiten müssen. (Der 24.te Dezember ist eine Ausnahme, weil gleichzeitig der „Emperors Day“ gefeiert wird, ein nationaler Feiertag.)
Abgesehen davon, sollte einem die Weihnacht irgendwie kalt rüberkommen.
In Konbinis (24stunden Shops) wird dauernd Weihnachtsmusik abgespielt, oftmals sogar Neuversionen wie „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in Technoversion. Ich habe gehört, einige Ampeln sollen in Weihnachtszeit Weihnachtslieder abspielen, und die Leute, die vor ihren Läden Werbung machen, tragen Santa-Clause Kutten. Die Musik ist manchmal nervend- oder einfach zu viel. Zu viel für Leute, die die Besinnlichkeit der Weihnachtszeit kennen und schätzen.
Weihnachtliche Stimmung kommt also nicht wirklich auf. Es ist zwar kühl, aber Schnee ist da wo ich wohne so gut wie unmöglich, der Weihnachtsbaum, welcher aus Plastik besteht, strahlt keinen herrlichen Duft aus, wie man es sich gewöhnt ist..
Und die Kerzen werden ersetzt durch unflackernde Lichterketten, so wie es sein soll.
Von da an wirkt alles sehr steril und künstlich, und man merkt, wie Weihnachten hier nicht hingehört. Es ist zum Kommerz geworden.


Aber wenn man genau hinsieht, merkt man, dass Weihnachten nicht ganz so „verloren“ ist. Selbst wenn ich es erst vor 2 Tagen bemerken durfte.
Die Umgebung, die Lichter, die Süssigkeiten – es erinnert einen kaum an Weihnachten, und rührt nicht wirklich.
Das einzig rührende,

das sind die Menschen.


Weihnachten ist die Zeit der Liebe, in Japan ganz besonders. Es gibt kaum eine Zeit im Jahr, wo mehr Pärchen zusammenkommen. Vielleicht Valentinstag oder der „White Day“ (Der Tag, an dem der an Valentinstag mit Schokolade beschenkter, die dreifache Menge an Schokolade dem Mädchen zurückgeben muss.)
Pärchen, Hand in Hand (wenn oftmals auch versteckt), singende Kinder, kreischende Schulmädchen.. Eltern die sich überlegen, wie sie den Kindern im Namen des Santa Clause ihre Geschenke übergeben sollen..

Die Cafés sind überfüllt, man sucht nach einem Platz, einem Ort wo man zusammensein kann.


Gastbruder Sho, beim Verarbeiten meines Mailänderli-Teigs. Es hat ihm viel Spass bereitet, deshalb habe ich das ganze Rezept jetzt auf japanisch umgeschrieben – hat Nerven und Zeit gekostet, hat sich aber gelohnt.




Es ist niedlich, wie sehr man versucht, Weihnachten zu einem Fest zu machen. Mein Gastbruder Sho (6 Jahre) hat einen Tag lang überlegt, was er in seinen Brief an den Santa schreiben soll, überbegeistert hat er angefangen, Kekse zu backen um sie Santa auf den Tisch stellen zu können.
Er war so aufgeregt, dass er um 19 Uhr schlafen ging – nur damit Santa schneller zu ihm kommen würde.


Kindergartenkinder lernen zusammen die Geschichte von Maria und Josef – und spielen es in einem Theater nach.
Ich habe es gesehen (Sho war Josef) und ich war.. wirklich zu Tränen gerührt. Ich gebe nicht viel auf Biblisches, aber als ich mir der Situation bewusst wurde, was eigentlich los ist, da hatte ich Mühe meine Tränen zurückzuhalten.

25 kleine Japanerbuben und Japanermädchen, spielen ein Theaterstück über Weihnachten, singen, Englisch und Japanisch (Mehr schief als recht), aber geben ihr Bestes.
Stolze Väter und Mütter die zusehen und begeistert klatschen, manchmal sogar mitsingen.

Wie Maria und Joseph die Herberge suchten, und so weiter – Die Drei Könige, selbst die Schafe! (Jungs wurden in Schafskostüme gesteckt- es war so UNGLAUBLICH niedlich)

Und die Gesichter der Kinder, als Santa WIRKLICH die Tür reingeschritten kam und seine Geschenke verteilte.


Von da an wusste ich. Es kommt nicht darauf an, wo, wann und wie man Weihnachten feiert.
Selbst wenn man nicht christlich ist, so hat es hier als neue Kultur schon Anklang gefunden und wird gern weitergegeben – und so neu scheint der Brauch nicht zu sein.. Meine Gastmutter Mika erzählte mir schon von ihren Weihnachtserfahrungen – das muss mehr als 30 Jahre her sein schon.



Gastbruder Rei (10 Jahre) beim Aufstellen unseres Christbaumes…

Ich glaube, selbst wenn ich hier Weihnachten mit … mehr oder weniger Nichtstun vorbeiziehen lassen habe, hat es doch Spass gemacht, die japanischen Weihnachten kennenzulernen. (Und ich habe ein Geschenk gekriegt, das mache ich aber erst morgen auf- wie die Amerikaner.)



Geschmückt wurde noch vor dem ersten Dezember, was mich erstaunte..
Mehr Fotos von Dekorationen folgen!

Morgen wird richtig gefeiert, mit allen Austauschschülern, das wird ein Fest.
Und es ist wirklich ein Fest der Liebe – selbst wenn es unerwartet war, habe ich auch schon das erste Liebesgeständnis bekommen…







Ich würde gern noch einige Fotos anhängen, aber mein Internet zickt gerade herum.. ich werde versuchen was ich kann – wenn es nicht funktioniert dann tut es mir Leid. Schaut bitte später noch einmal vorbei!
(wenn ihr was wissen wollt: JUST ASK <3.)


Eure Vera



PS: ich habe mir heute ein Eigengeschenk gemacht. Ich bin zum Friseur und habe mir die Haare färben lassen, jetzt geht’s mir richtig gut.
Es war spannend, über Weihnachten ( mit dem Friseur) zu diskutieren, zumal er kein Wort Englisch sprach (ENDLICH MAL!) und wir uns beide auf Japanisch bemühen mussten.
Meine Haare sind nicht so rot geworden, wie ich erhofft hatte, aber sie sind… nicht schlecht geworden. (War auch spannend, über europäische Haare zu sprechen. Der Friseur war jedenfalls begeistert, zweitweilig wurde ich von dreien gleichzeitig bedient und angesprochen. Was ich übrigens sehr empfehlen muss: japanische Friseure. WOW. Unglaublich Edel.
Professionell und.. wow.
Man kriegt Getränke wie in einem Restaurant, beim Haareschneiden noch ne Massage dazu, usw.. ich LIEBE ES.)
Sie scheinen nur Rot in der Sonne was gut ist - AsaharaSensei (mein Betreuer) wird dazu nichts sagen.
Und meine Gasteltern waren auch einverstanden, ich habe also nichts zu befürchten.


Fröhliche Weihnachten euch allen <33
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